Ins Vertrauen kommen

Eine Frage, die viele Menschen beschäftigt, handelt vom Thema Vertrauen. Wie kann ich nach einer seelischen Verletzung je wieder vertrauen? Allein durch diese Wortwahl messen wir dem Ereignis eine große Bedeutung zu. „Je wieder.“ Die Gefühle der Verletzung rücken wieder in den Vordergrund und werden intensiviert. Wir gehen wieder ins Drama. Wir suchen auf der einen Seite zwar nach einer Lösung, nach einem Weg, haben aber gleichzeitig auch unsere Zweifel daran. „Je wieder.“ Werde ich das schaffen? Wird es so kommen? Anstatt sich mit dem Weg dahin zu beschäftigen und sich zu fragen wie wir dahin kommen können, fragen wir uns doch einmal wer wir sind wenn wir vertrauen!

Was ist passiert?

Als Kind hast du den Menschen vertraut, die dir am nächsten standen. Zu vertrauen war das natürlichste was du kanntest. Zu vertrauen ist göttlich. Vertrauen ist eine Eigenschaft, die der Seele inne wohnt. Wenn du weißt, dass es nichts zu verlieren gibt, sondern nur zu gewinnen, wenn du dir bewusst bist, dass du das Schönste und Beste bist, dass es im Universum geben kann, nämlich Liebesenergie, dann kannst du gar nicht anders als im Vertrauen sein. Wenn du keine Zweifel an dir hast, weil es kein Richtig und Falsch gibt, sondern nur Erfahrungen, wenn du dir deines eigenen Seins bewusst bist und der unendlichen Möglichkeiten die bereits in dir sind, dann weißt du wer du bist, dann definierst du dich nur durch dein Gefühl.

Wenn wir Enttäuschungen erleben, gerät unser Vertrauen ins Wanken. Für das Urvertrauen ist das Wurzelchakra zuständig. Es gibt uns die nötige Stabilität, welches besagt: Du bist hier richtig, das Leben sorgt für dich, du hast alles, was du brauchst. Das unterste Chakra gibt diese Energie weiter an das darüber liegende, das Sakralchakra. In diesem findet sich das Du, unsere Einstellung zu Beziehungen, sei es partnerschaftlich, familiär, freundschaftlich, zwischenmenschlich. Es ist der Sitz der Lebensenergie und unserer Schöpferkraft. Für Kinder ist die wichtigste Beziehung die sie haben, die Beziehung zu ihren Eltern. Als Kinder schauen wir uns ebenfalls an, wie die Beziehung der Eltern zueinander ausschaut. Ihre Beziehung ist im Jugend- und Erwachsenenalter, meistens unterbewusst, Vorbild für unsere (späteren) Beziehungen.

Wenn also schon im Kindesalter Vertrauensbrüche stattfinden und dies von den nahestehenden Personen, Mutter und Vater, so gerät auch unser Bild vom Urtyp der Mutter, vom Urtyp des Vaters ebenfalls ins Wanken. Das hat Auswirkungen auf die weibliche und männliche Energie, die jeder in sich trägt und kann zum Ungleichgewicht führen. Das Ungleichgewicht entsteht, wenn wir eine Verbindung mit dem Erlebten mit dem Typus des Männlichen oder des Weiblichen knüpfen. Wir kreieren ein Bild vom jeweiligen Typ und entscheiden dann ob wir uns damit identifizieren möchten oder nicht.

Beispiel:
Als kleines Kind hast du eine teure Vase zerbrochen. Es war ein Versehen, doch deine Mutter ist wütend geworden und hat dich angeschrien. „Pass doch besser auf! Immer machst du alles kaputt. Geh mir aus dem Weg!“ Dein Vertrauen darin, dass du auch etwas kaputt machen darfst schwindet, dein Vertrauen, dass du auch mal etwas falsch machen darfst wird ebenfalls weniger. Du fühlst dich nicht geliebt und entscheidest für dich wie du stattdessen sein möchtest um dich geliebt zu fühlen. Vielleicht entscheidest du dich dafür ein vorsichtiger Mensch zu sein. Vielleicht entwickelst du Angst vor Strafe und gibst dir zukünftig die größte Mühe, alle zufrieden zu stellen. Vielleicht entwickelst du aus diesem Ereignis auch einen Glaubenssatz wie: „Frauen regen sich schnell auf.“ oder „Bei meiner Mutter bin ich immer schuld.“ oder „Meine Mutter hat mich immer angeschrien, ich will nicht so sein wie meine Mutter.“ Die Möglichkeiten für Glaubenssätze sind zahlreich und haben immer einen Bezug auf uns selbst. Haben wir angefangen uns aus einer Verletzung zu einem Glaubenssatz hin zu bewegen, ist dies ganz natürlich. Wir suchen nach einer Erklärung, weil wir uns nicht erklären können, dass wir nicht liebevoll behandelt wurden, dass wir nicht verstanden wurden, dass wir bestraft wurden. Dieser Glaubenssatz wiederum sucht auch nach Bestätigung. Passieren weitere Vorfälle, die zu diesem Glaubenssatz passen, und das tun sie gemäß dem Prinzip der Anziehung auf jeden Fall, so wächst auch unsere Überzeugung, dass unsere Glaubenssätze stimmig sind. Negative Glaubenssätze jedoch haben die Eigenschaft, den Energiefluss zu verändern oder zu blockieren. Wir sind angebunden an die universale Lebensenergie, die die hohe Schwingung der Liebe ist. Diese Energie kann nicht im vollen Maße über unser Energiesystem aufgenommen werden, weil wir in unserem System Überzeugungen tragen, die besagen: Nö, ich hab da andere Erfahrungen gemacht, ich wurde nicht geliebt, weil xyz passiert ist. Über unseren feinstofflichen Körper und unsere Chakren können wir also steuern, was zu uns durchkommt und was nicht.

Ist das Vertrauen in Mutter-Vater mal erschüttert worden so kommt es zur Ablehnung und Blockaden erst mal auf energetischer Ebene. Wenn das Wurzelchakra schon Blockaden hat und weniger Energie durch leitet, so wirkt sich das auf den kompletten Körper und alle anderen Chakren ebenfalls aus. Wenn die Energie des Wurzelchakras schon die Informationen durchleitet wie du zu Mutter-Vater Themen stehst wird es sich im Sakralchakra auf deine Beziehungen auswirken. Es wirkt sich nicht nur auf die Beziehungen zu anderen Menschen aus, sondern auch zum Leben selbst. Das Sakralchakra ist der Träger unserer Gefühle, unser Gefühlsspeicher. Die erlebten Gefühle aus der Vergangenheit mit all den Verletzungen und Vertrauensbrüchen wirken sich jetzt enorm aus. Unsere Beziehungen spiegeln die Summe unserer Verletzungen durch Mutter-Vater und dem was wir daraus gemacht haben, auch unser Verständnis der Elternbeziehung untereinander spiegelt sich hier wieder.

Beobachte deine Ausdrucksweise

Unterhalte dich einmal mit jemanden über deine Vergangenheit, deine Kindheit, deine Jugend. Beobachte dich dann wie du redest. Welche Vergangenheitsform benutzt du? Benutzt du überhaupt eine Vergangenheitsform oder redest du in der Gegenwart über die Vergangenheit. Die Vergangenheit ist abgeschlossen. Sie liegt weit zurück. Wenn du sagst: „Mein Vater hört mir nie zu, er hat mir auch früher nie zugehört.“, so ist der erste Teil des Satzes in der Gegenwart, der zweite in der Vergangenheit, die noch in die Gegenwart hinein wirkt. Du triffst zudem die Aussage wie jemand ist. Nie sagt aus, dass er dies auch in Zukunft nicht machen wird. Du sagst aus, dass es dazu nie kommen wird. Das ist für dich sicher. Es beschäftigt dich sehr. Du machst es zu deiner Realität, zu deiner Wahrnehmung, die bestätigt werden will, indem du dies mit dem Wörtchen Nie implizierst. Dieser Satz kann nur so vom Universum aufgefasst werden und es kann dir keine andere Erfahrung bieten als die von der du überzeugt bist. Beobachte dich weiter. Ist dieser Satz an Emotionen gekoppelt? Wahrscheinlich. Was kommt hoch? Wut? Traurigkeit? Verletzung? Welche Erinnerungen kommen hoch? Nimm dir Zeit und spüre in dich hinein.

Wie klingt nun dieser Satz für dich: „Neulich hat mir mein Vater nicht zugehört. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er mir früher nicht zugehört hatte.“ Die beiden Vergangenheitsformen finden in diesen Sätzen ihren Ausdruck und benennen das was passiert ist in abgeschlossener Form.

Unsere Sprache sagt eine Menge über uns aus. Du kannst dich gerne dabei beobachten in welcher Vergangenheitsform du redest. Etwas wird nicht abgeschlossen sein, wenn es in deinen Gedanken und Worten nicht abgeschlossen ist. Du wirst etwas reproduzieren, erneut erfahren, wenn du in der Gegenwartsform über ein vergangenes Ereignis redest. Also, mache dir bewusst, dass es die Vergangenheit ist. Dass es vorbei ist, dass du in der Lage bist, etwas zu reproduzieren. Mir ist dadurch vieles klarer geworden. Ich habe über meine Vergangenheit vor 20-30 Jahren so geredet, als sei sie eben erst passiert, vor 2-3 Wochen und nicht vor vielen vielen Jahren. Ich finde das sehr spannend und interessant. Auch heute noch achte ich darauf wie ich über meine Vergangenheit spreche. Dadurch fällt mir auf, wo ich noch festhalte, wo ich mir die gleiche Geschichte erzähle wie damals. Deswegen ist es da schon total wichtig umzudenken, umzuswitchen und zu schauen welche Anteile in einem noch Heilung bedürfen. Die Sprache ist da ein wunderbares Mittel um uns darauf aufmerksam zu machen und darauf, welche Realität wir erschaffen. 🙂

In welcher Zeit befindest du dich?

Frage dich einmal wo du gerade stehst. Machst du anderen Vorwürfe? Bist du im Opferbewusstsein? Wenn du nicht loslassen kannst, so bist du mit der Vergangenheit beschäftigt. Deine Energie fließt in die Vergangenheit, zu Ereignissen die einmal waren, weil du den Fokus auf sie richtest, weil du dich mit ihnen intensiv oder immer wieder beschäftigst. Sie werden präsenter in deinem Leben sein, deine Wahrnehmung, deine Gefühle trüben. Wenn du nachtragend bist, so trägst du auf energetischer Ebene Ballast mit dir herum. Nachtragend zu sein, heißt nicht voll und ganz vertrauen zu können. Wenn du nachtragend bist, kannst du etwas was geschehen ist nicht loslassen, nicht vergeben. Nachtragend zu sein bedeutet, Verletzung und Schmerz mit sich zu führen. Dies hindert dich daran, in der Liebe zu sein, sei es mit anderen, sei es mit dir selbst.

Oftmals nehmen wir uns selbst vieles übel und können uns nicht vergeben. Hinter dem, dass man anderen nicht vergeben kann, stehen indirekt Vorwürfe an sich selbst. „Wie konnte ich so blöd sein, dass ich xyz geglaubt und vertraut habe?“ Man selbst erachtet sein eigenes Verhalten als einen Fehler. Man glaubt, dass zu vertrauen gleichermaßen mit einem Fehler, der Schmerz bedeutet gleichzusetzen ist. Es ist schwierig, sich selbst einzugestehen, dass man im Grunde auf sich selbst wütend ist. Es ist schwierig sich einzugestehen, dass man sich im Grunde sich selbst Vorwürfe macht, sich selbst das eigene Verhalten nachträgt und nicht loslassen kann. Alles was nicht in Liebe ist kommt zu einem zurück, weil es geheilt werden möchte, weil es wieder zu Liebe umgewandelt werden möchte. Wir erschaffen schnell Projektionen, weil wir lieber dem anderen die Schuld geben als uns einzugestehen, dass wir uns selbst die Schuld geben. Das tut weh. Ehrlich mit sich selbst zu sein ist erstmal nicht easy aber ein Schlüssel zur Selbsterkenntnis und überaus wichtig um sich daraufhin mit liebevollen Augen zu betrachten.

Habe Verständnis für dich selbst. Sei liebevoll mit dir selbst. Wir Menschen sind so kritisch mit uns. Wir gehen so hart ins Gericht mit uns selbst. Niemand aus der geistigen Ebene würde nur eine Sekunde lang so zu uns sein! Warum also nicht einmal innehalten und sich bewusst machen wie man mit sich selbst redet. Sei achtsam mit deinen Gedanken, mit deinen Gefühlen, mit deinen Worten. Lass deine Gefühle zu. Spüre sie. Gehe da rein. Du bist gut so wie du bist. So wie du bist, bist du genau richtig!

Mangel oder Fülle?

Wie sind meine Gedanken bezüglich der Zukunft? Wenn wir anfangen uns mit der Zukunft zu beschäftigen und zu zweifeln, so gehen wir in die Angst rein. Wenn du im Vertrauen bist, hast du keine Angst. Sie ist eine Illusion. Die Zukunft ist etwas, was noch nicht geschehen ist, sie ist ebenfalls eine Illusion. Im Mangel zu sein, heißt mangelndes Vertrauen zu haben. Das ist der größte Mangel überhaupt mit den größten Auswirkungen auf das Leben. Wer sich in den Mangel begibt, wird den Mangel erfahren. Das ganze Leben erscheint plötzlich als etwas was große Ungewissheit mit sich bringt. Du fühlst dich instabil und versuchst Kontrolle in das Ganze rein zu bringen. Kontrolle wiederum beraubt dich deiner Kreativität, deiner Lebendigkeit. Dein Sakralchakra leidet darunter und gibt dir nicht die nötige Energie die du brauchst und dich freudvoll und glücklich zu fühlen. Wer an sich selbst zweifelt, zweifelt an allem, denn du bist das alles. Du bist das Leben. Es wird immer einen Einfluss auf dich haben. Es geht gar nicht anders.

Wenn du dir bewusst machst, dass für dich immer bestmöglich gesorgt ist und du in die Dankbarkeit gehst, so wirst du immer mehr in die innere Fülle kommen. Innere Fülle zieht Freude, Glück und äußere Fülle automatisch an. Alles was du liebst, ziehst du an. Dankbarkeit ist ein Selbstausdruck der Liebesenergie, Liebesenergie in Aktion könnte man sagen. Dankbarkeit bewirkt Hingabe und Hingabe ist Vertrauen pur. Möchtest du ins Vertrauen kommen, dann fange an Dankbarkeit zu praktizieren. Du findest auf dieser BLOG Seite schöne und kraftvolle Dankbarkeitssätze und auch einen Beitrag, der sich mit dem Thema der Dankbarkeit genauer beschäftigt. Mache dir bewusst, dass sich gleichgeartete Energien anziehen. Das, was du in Liebe aussendest kommt in verstärkter Form zu dir zurück. Probiere es aus, es lohnt sich!

Ankommen im Hier und Jetzt

Frage dich, was real ist. Was ist denn jetzt? Was ist wirklich passiert? Ganz nüchtern und sachlich. Wir tendieren dazu, die Dinge aufgrund von unseren Verletzungen und früheren Erfahrungen zu bewerten, zu interpretieren. Das verletzte innere Kind sucht nach Bestätigung, dass es richtig ist, dass seine Wahrnehmung stimmig ist. Wenn du dich in die Illusion begibst, dass andere nicht aus Liebe handeln, so wirst du weiter leiden. Du wirst weiter Ereignisse in deinem Leben anziehen, die dies bestätigen. Es kommt zu einer Reproduktion deiner Projektion. Du wirst diese Projektionen immer und immer wieder erschaffen, weil sie deinem inneren Kind die Sicherheit geben werden. Sie sind das Altbekannte, auch wenn es weh tut. Sie lassen dich fühlen, auch wenn es weh tut. Sie sind Bestätigungen deiner Sichtweise, auch wenn es weh tut. Verändert sich deine Sichtweise, kann der Schmerz gehen. Einzig durch deine Einstellung ist entweder etwas real oder nicht real. Entweder bist du auf der Ebene des Realen im Hier und Jetzt oder du begibst dich in deine eigene Schöpfung der Illusion. Du kannst deine Illusion auflösen, mit einem Fingerschnippen, sofort. Es geht. Es ist möglich.

Wenn du erkennst, dass der Schmerz erst durch die Interpretation des Geschehenen basierend auf dem Ego Prinzip der Trennung entstanden ist, so verlässt dein Bewusstsein die Ebene des Schmerzes. Dein Bewusstsein wechselt die Ebene von der niedrigen Schwingung und in die höhere Schwingung der Liebe. Dein Bewusstsein nähert sich dadurch immer mehr der ursprünglichen Schwingung an, der hohen Schwingung der Liebe. Das passiert. Nur das. Nicht mehr und nicht weniger. Du kommst dadurch zu dir selbst, zurück zu dir, zurück zu deiner ursprünglichen Essenz die du tatsächlich bist. Das ist Heilung. Das ist die Rückkehr. Der Weg zurück zu dir.

Selbstliebe und nochmal Selbstliebe!

Die Selbstliebe wird dich herausfordern. Es ist eine gute Herausforderung. Die Selbstliebe wird dich dazu bringen, dich in jedweder Hinsicht anzunehmen, bedingungslos. Sich selbst bedingungslos zu lieben und zu akzeptieren mit allem was dazu gehört ist der Schlüssel. Durch Selbstliebe geschehen Wunder. Wunder der Heilung, Wunder des Ganzseins, Wunder des Zurückkommens zu sich selbst. Übe dich in Akzeptanz. Über dich in der Selbstannahme. Lasse deine Gefühle zu. Sei liebevoll mit dir und deinem Inneren Kind. Es darf so sein wie es ist. Durch Selbstliebe erschaffen wir inneren Frieden und der innere Frieden wird auf ganz natürliche Weise auch im Außen sichtbar. Dein Leben verändert sich durch die Akzeptanz. Du hörst auf zu kämpfen. Ruhe kehrt ein und die schönen Gefühle kommen umso deutlicher zum Vorschein. Frieden beginnt bei dir selbst. Nutze die Liebe für dich, das ist das wichtigste Tool überhaupt. Es ist alles was da ist, alles was es gibt, jemals geben wird, in alle Ewigkeit.

Amen.

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