Innerer Kind Dialog

Was ist das Innere Kind?

Das Innere Kind ist im psychologischen Sinne eine Metapher für alle prägenden Erfahrungen, die man als Kind gesammelt hat. Es geht um jene Erfahrungen, durch welche man sich nicht geliebt fühlte. Durch die Eltern hat das Kind Verletzungen erlebt, jene Verletzungen, die ihm das Gefühl geben, so wie es ist, sei es nicht in Ordnung. So wie es ist, werde es nicht geliebt. Die meisten Menschen entwickeln aufgrund dessen die Angst davor, nicht geliebt zu werden. Dies drückt sich stark im Verhalten aus, sei es einem bewusst oder nicht bewusst. Man zieht Menschen und Situationen in seinem Leben an, die zu den Bedürfnissen und Überzeugungen des Inneren Kindes passen. Das Innere Kind übermittelt Gedanken und Gefühle, es will in seinem erlebten Schmerz bestätigt werden. Es gibt beispielsweise das traurige Innere Kind, das wütende Innere Kind, das ängstliche Innere Kind, das verschlossene Innere Kind, sowie auch das fröhliche Innere Kind, das verspielte Innere Kind. All dies sind unsere Facetten, die da zum Vorschein kommen.

Wie arbeitet das Innere Kind?

Als kleines Kind wissen wir nicht, wohin mit dem erlebten Schmerz, wir wissen nicht wie man mit Verletzungen umgeht und entwickeln verschiedene Überlebensstrategien, die viel mit Anpassung, Rebellion, Flucht und anderem Verhalten zu tun haben. Wenn seelische Verletzungen verdrängt werden im Kindesalter, kommen sie im Erwachsenenalter zum Vorschein. Sie wollen gesehen, gespürt und geheilt werden. Es kommt zu Verhaltensmustern und zu Reproduktionen erlebter Ereignisse in einer ähnlichen Form, die einen daran erinnert was man damals erlebt hat. Das Innere Kind ist eine großartige Drama Queen und versteht es, Gefühle zu intensivieren auf der Suche nach Bestätigung für seine Sichtweise. Es schmeißt gerne um sich, geht an die Decke und fängt bei scheinbaren Kleinigkeiten einen Streit an. Es lebt in permanenter Angst. Es ist die ganze Zeit gestresst und prüft nach, ob seine Bedürfnisse und seine Sichtweise in Ordnung sind. Da es das Gefühl nicht aushalten würde, mit ihm stimme etwas nicht, deutet es Situationen oft so, dass es die „Schuld“ beim Anderen sucht. Der andere ist nicht in Ordnung und das ist für das Innere Kind einfacher zu ertragen. Es gibt auch den Fall, dass das Innere Kind die Schuld bei sich sucht. Das passt dann auch gut zu den inneren Überzeugungen, die das Innere Kind hat. Beides sind Projektionen.

Die Angst davor, nicht geliebt zu werden, ist in meinen Augen die größte Angst der Menschen, die dafür sorgt, dass wir den anderen nicht so sehen können wie er wirklich ist. Wir sehen das, was wir aufgrund unserer Erfahrung, Ängste und Bedürfnisse sehen wollen. Die Realität ist eine andere. In Realität ist die Angst eine Illusion, die Liebe die Wahrheit, die wir alle sind. Das Drama ist eine Illusion, etwas was wir aufbauschen, um unseren Schmerz zu verstärken. Immer, wenn du dich nicht gut fühlst, du unsicher, ängstlich, wütend oder verletzlich bist, wenn du auf Bestätigung aus bist und dich in einen Opfermodus begibst, halte inne und frage dich wo du gerade stehst. Ist die Welt tatsächlich so wie du sie siehst?

Ich mache heute mal ein kleines Selbstexperiment und werde mich mit meinem Inneren Kind verbinden um zu schauen, was es mir zu sagen hat. Ich bin selber gespannt und hab noch absolut keinen blassen Schimmer, was dabei herauskommen wird. Ich weiß, dass es ein Dialog mit dem Inneren Kind wird. Du kannst dies für dich als Inspiration nutzen, um dich bei Zeiten auch mit deinem Inneren Kind zu verbinden und zu schauen wie es dir innerlich wirklich geht. Ich wünsche dir viel Freude dabei!

Kontakt mit dem Inneren Kind aufnehmen

Setze dich dazu bequem hin und richte deine Aufmerksamkeit auf dein Herzzentrum. Verbinde dich mit deinem Herzchakra, indem du folgende Worte innerlich sprichst: Ich bin in meinem Herzzentrum. Ich bin in meiner Liebesenergie. Mein Herzchakra öffnet sich und weitet sich. Mein Herzchakra ist weit geöffnet. Es nimmt den kompletten Brustbereich ein und weit darüber hinaus. Die Liebesenergie strömt in alle Himmelsrichtungen. Sie fließt in alle Zeitalter, in alle Dimensionen, in die Unendlichkeit meines Seins. Bitte nun darum, Kontakt mit deinem Inneren Kind aufnehmen zu dürfen, indem du folgende Worte innerlich sprichst: Ich bitte darum, mit meinem Inneren Kind zu sprechen. Ich nehme jetzt Kontakt mit meinem Inneren Kind auf. Ich lade die Energie meines Inneren Kindes ein, mich zu durchströmen. Halte einen Augenblick inne und öffne dich für alles, was dein Inneres Kind dir mitteilen möchte. Mache dich frei von Erwartungen und stelle einfach eine Frage an dein Inneres Kind. Ich fange an, los geht’s 😉

M: Hallo meine Kleine, mein kleines Mädchen. Wie geht es dir?
IK: Es geht mir nicht gut.
M: Oh. Es geht dir nicht gut. Was hast du denn? Wie fühlst du dich denn?
IK: Es geht mir nicht gut. Es ist zu viel. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich fühle mich überfordert.
M: Du fühlst dich überfordert. Das ist in Ordnung. Ich fühle das auch. Ich bekomme das mit.
IK: Ich weiß.
M: Was überfordert dich?
IK: Die Erwartungen. Ich kann das nicht. Das ist zu viel.
M: Ich habe aber keine Erwartungen an dich, weißt du…
(Pause) Weint.
IK: Mama und Papa.
M: Sie hatten Erwartungen. Sie wollten, dass du und ich es später gut haben.
IK: Das verstehe ich nicht.
M: Nein. Das ist auch Erwachsenenbullshit. Kannst du nicht verstehen, das ist ok.
IK: Sie hatten mich nicht lieb. Ich sollte immer alles machen für die. Ich hab alles gemacht was sie wollten und es war nicht gut genug. Ich war nie gut genug. Das überfordert mich. Ich hab Angst. Ich hab Angst, dass sie mich verlassen, deswegen habe ich sie verlassen.
M: Deswegen der Kontaktabbruch zu den Eltern?
IK: Ja. Ich hab Angst. Ich hab Angst, dass ich nicht gut genug bin und sie mich nicht wollen. Das ertrage ich nicht. Ich musste gehen.
M: Du hast viel Schmerz erlebt, nicht wahr?
IK: Ich hab viel Angst erlebt, ja.
M: Es ist gar nicht der Schmerz, der dir zusetzt?
IK: Nein. Ich hab Angst, dass sie gehen, dass sie mich verlassen. Deswegen tue ich das alles.
M: Sie werden dich niemals verlassen meine Kleine, sie werden immer da sein.
IK: Deswegen hab ich sie verlassen.
M: Ja. Ich kann das verstehen. Wenn man Angst hat, dann will man sich schützen.
IK: Ich schaff das alles nicht. Die Angst. Ich habe sie immer wieder.
M: Ich bin für dich da. Ich bin da. Du bist nicht alleine.
IK: Doch! Ich bin alleine. Keiner war da. Alle haben mich im Stich gelassen!
M: Wen meinst du mit alle?
IK: Mama und Papa. Das sind alle.
M: Ja, das stimmt. Für dich sind sie die Welt.
IK: Waren.
M: Weißt du, du hast Angst, aber es ist in Ordnung. Es ist völlig in Ordnung, wenn man Angst hat. Du hast gute Gründe dafür. Ich bin jetzt groß und erwachsen. Ich bin für dich da. Ich kümmere mich jetzt um dich.
IK: Ja?
M: Ja. Ich bin da. Ich kann mit der Angst umgehen und ich hab dich lieb so wie du bist. So wie du bist, bist du in Ordnung. Du brauchst dir nichts zu beweisen, du brauchst niemanden etwas zu beweisen. So wie du bist genügst du völlig und es ist schön, dass du so bist wie du bist! Mein Herz ist jederzeit für dich offen und ich schicke dir meine Liebesenergie zu, direkt in dein Herz. (Liebesenergie ins Herz des Inneren Kindes). Dein Platz ist in meinem Herzen. Wenn du magst, kannst du es dir dort gemütlich machen. Ich danke dir sehr für das Gespräch. Danke für dein Sein.

Fazit

Das war sehr emotional und erkenntnisreich für mich. Ich dachte immer, das Innere Kind reproduziert Verletzung und Schmerz, weil es dies kennt und diese Gefühle für es Sicherheit bedeuten auch wenn es weh tut. Nur das kennt es. Andere Wege werden gar nicht erst gesehen. Mit Verletzung und Schmerz kann (mein) Inneres Kind umgehen, doch es empfindet permanent Angst. Es hat ständig Angst nicht geliebt und verlassen zu werden. Damit kann es nicht umgehen, es weiß nicht wohin mit diesem Angstgefühl, deswegen kommt es zu der Reproduktion. Die innere Welt des Kindes wird nach Außen projiziert. Das Innere Kind projiziert/ deutet Ereignisse so, dass sie seine Angst bestätigen. Ja, ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass eine wenn auch vielleicht kleine dafür permanente Retraumatisierung stattfindet. Das ist ein starker Stressor, der den Erwachsenen viel Kraft kostet und nicht nur das! Es hat einen erheblichen Einfluss auf das eigene Leben. Das Innere Kind steuert nämlich die eigenen Gedanken und Gefühle ganz gewaltig.

In diesem Fall bei mir spielte das Mutterthema eine Rolle, da ich als kleines Mädchen die Erfahrung gemacht habe und dadurch einen Schock bekommen habe, als meine Mutter völlig aufgelöst mit gepacktem Koffer die Familie verlassen wollte. Das hat für Angst gesorgt und für Unverständnis meinerseits. Sicherheit und Vertrauen waren von da an nicht mehr möglich. Das Kind versteht Erwachsenenangelegenheiten nicht. Es weiß nichts davon. Man kann es ihm auch nicht erklären. Als Erklärung, die es versteht, wird das Kind alles auf sich beziehen. Es sieht keinen anderen Grund, weil es gar nicht in der Lage ist, differenziert zu denken. Das Kind kennt die Einheit. Es versteht Trennung nicht. Die Eltern sind für das Kind die Götter, weil es aus der geistigen Welt Gott und Liebe kennt. Genau das sucht es auch im Leben als Mensch. Es hat eine starke Verbindung zur geistigen Welt wo es nur die Liebe gibt. Wenn es auf die Erde inkarniert so ist es sehr abhängig und darauf bedacht, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden. Das Kind hat keine andere Erklärung dafür wenn sich Eltern streiten, wenn sie sich trennen. Es wird nie sagen, das liegt an denen, die kommen nicht mehr klar miteinander, es wird den Grund immer bei sich suchen. Es ist nicht in der Lage wie ein Erwachsener zu denken. Dies hat mein Gespräch mit den Inneren Kind nochmal verdeutlicht. Es schaut immer darauf, ob es das Gefühl hat, geliebt zu werden oder nicht.

Es ist einfach nur krass was wir Menschen hier tun. In was für eine krasse Reproduktion haben wir uns begeben? Betrachte die Welt als einen Kindergarten voller ängstlicher verletzter kleiner Kinder und du wirst vieles verstehen und anderen Menschen mit Verständnis begegnen. Der heutige Tag hatte etwas sehr heilsames für mich. Es geht mir deutlich besser und auch energetisch hat sich einiges gebessert. Die düsteren Wolken ziehen vorbei und ich kann jetzt klarer sehen. Du kannst jeder Zeit mit deinem Inneren Kind in Kontakt treten. Es ist ein Anteil von dir und du kannst mit allen deinen Anteilen in Kontakt treten, denn alles ist Bewusstsein, alles hört dir zu, alles reagiert auf dich. Du brauchst nur deine Aufmerksamkeit darauf lenken. Ich habe heute mein Höheres Selbst um Inspiration, Hilfe und Führung gebeten und diese ist gekommen. Ich möchte dir an dieser Stelle Mut machen, es auch zu tun. Es gibt schwierige Situationen im Leben, ja und manchmal sehen wir den Wald vor lauter Bäumen nicht. All die negativen, schmerzvollen Gefühle die wir tragen können sich in Luft auflösen, wenn wir nur die geistige Welt um Unterstützung bitten. Ihre Antwort kommt gewiss. Warum lösen sich diese schmerzvollen Gefühle und Gedanken auf? Weil sie nicht die endgültige Wahrheit sind. Sie sind nicht real. Projektionen sind nie real. Sie können lediglich die Wahrheit verschleiern aber nie ersetzen. Als Menschen können wir nur versuchen etwas zu vergessen. Wir versuchen hier die Wahrheit über uns selbst zu vergessen. Und wir können nicht etwas versuchen zu vergessen, was wir nicht bereits kennen. Wir kennen den Weg und die Wahrheit. Diese sind tief in uns. Wir können uns nur in die Illusion begeben, aber wir kommen auch wieder da raus. Ganz bestimmt.

Ich wünsche dir einen ganz wundervollen Tag heute. Mögest du stets gesegnet sein und dich geliebt fühlen!

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